Taschengeldprojekt in Wiesbaden – erste Bilanz positiv

Fünf Jugendliche halten unter pädagogischer Leitung das Quartier gegen ein Taschengeld sauber / Kooperation zwischen der Initiative Hilfe für Menschen und dem Regionalcenter Wiesbaden der Nassauischen Heimstätte/Wohnstadt

Taschengeldprojekt in Wiesbaden - erste Bilanz positiv

Taschengeldprojekt in Wiesbaden-Erbenheim: Matthias Becker (l.) und Thomas Türkis (r.) mit den fünf Jugendlichen. Im Hintergrund Siedlungsbetreuer Michael Schwärzel.

Wiesbaden (hds) -. Einen ungewöhnlichen Schülerjob haben fünf Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren aus der Siedlung zwischen Berliner Straße und Tempelhofer Straße in Wiesbaden-Erbenheim. An einem Tag in der Woche marschieren sie und ihr pädagogischer Leiter Matthias Becker, Vorsitzender der Initiative Hilfe für Menschen e.V., durch das Viertel und sammeln Müll auf.
Für die Siedlung erweist sich das Beschäftigungsprojekt als eine außerordentlich wichtige Kooperation zwischen dem Verein und der Nassauischen Heimstätte. „Im Vordergrund steht natürlich die Sauberkeit und damit die Attraktivität des Wohnumfeldes“, erläutert Thomas Türkis, Leiter des bei der Nassauischen Heimstätte zuständigen Servicecenters, „aber der positive Nebeneffekt ist immer die Einbindung von Jugendlichen aus dem Quartier – sie identifizieren sich logischerweise weitaus mehr mit einem Gebiet, das sie selbst sauber halten.“

Taschengeld plus Imagegewinn
Neben fünf Euro Taschengeld pro Stunde seien vor allem die Anleitung zu „sinnvoller Betätigung im Viertel“ entscheidend, erläutert Matthias Becker, Vorsitzender des Trägervereins Initiative Hilfe für Menschen die pädagogischen Effekte des Projekts. „Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung und verdienen gleichzeitig ein bisschen Geld“, stellt er klar, „dadurch sinkt zugleich die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf dumme Gedanken kommen.“
Taschengeldprojekte wie das in Erbenheim initiiert die Nassauische Heimstätte bereits andernorts mit Erfolg. „Der Effekt ist immer ein doppelter“, erklärt Thomas Türkis, „die Anwohner freuen sich über die von den Jungendlichen bewirkte Steigerung der Sauberkeit und sehen diese deshalb mit ganz anderen Augen.“ Diese Rückkopplung erleben wiederum die Teenager positiv. Das führe dazu, dass sie sich viel stärker mit ihrem Umfeld identifizieren und sogar auf ihre Freunde entsprechend einwirken. Dadurch, freut sich Thomas Türkis, werde der Sozialzusammenhang und das Verständnis untereinander nachhaltig gesteigert.

Nach vier Monaten erste Erfolge
„Anfangs wurden die Jugendlichen in ihrem persönlichen Umfeld schon mal belächelt“, berichtet Matthias Becker. „Heute könnte ich doppelt so viele anstellen, alle wollen mitmachen.“ Die Arbeit im Viertel – allein der Nassauischen Heimstätte gehören dort über 1.000 Wohnungen – sei aber viel zu viel für eineinhalb Stunden Sammeln in der Woche. Die Projektbeteiligten müssten sich noch einmal zusammensetzen und möglicherweise die Stundenzahl erhöhen.
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt trägt den finanziellen Aufwand für das Projekt alleine. „Insgesamt“, so rechnet Thomas Türkis vor, „kostet uns die Attraktivität des Viertels und ein deutlich verbesserter Sozialzusammenhang rund 3.000 Euro im Jahr.“ Das Projekt sei, das hätten andere Taschengeldprojekte bewiesen, jeden Cent wert. Schon allein die deutlich geringeren Vandalismusschäden wiegen die Kosten auf. Außerdem: In attraktiven Wohnvierteln wohnen treue Mieter, so der Servicecenterleiter weiter, und die seien das größte Kapital einer Wohnungsgesellschaft.

Maßnahmenpaket zur Erhaltung der Wohnqualität
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt hat ein ganzes Bündel von Projekten und Dienstleistungen entwickelt, um im jeweiligen Viertel das Wohnumfeld so zu gestalten, dass es für eine bunt gemischte Einwohnerschaft attraktiv ist und bleibt. Beispielhaft genannt seien die „Kleinen Feger“ und die „Taschengeldprojekte“, in denen Kinder und Jugendliche gegen ein adäquates Entgelt die Grünflächen sauber halten. Für Familien gibt es ebenfalls Angebote, außerdem spezielle Räume und – natürlich – Spielplätze. Nicht zuletzt bietet das von der Nassauischen Heimstätte finanzierte Wohn-Service-Team Haushaltshilfen aller Art an, mit deren Hilfe ältere Mieter länger selbstbestimmt in ihren Wohnungen verbleiben können – und das auch schon in Wiesbaden.

Initiative Hilfe für Menschen e.V.
Vor rund acht Jahren gründeten sozial engagierte Menschen in Wiesbaden-Erbenheim den Verein Initiative Hilfe für Menschen e.V. Neben dem Taschengeldprojekt kümmert sich die Initiative hauptsächlich um die Lebensmittelverteilung an Bedürftige. „Wir haben“, erinnert sich der 1. Vorsitzende, Matthias Becker, „damals mit einem Einkaufswagen angefangen, bei den Supermärkten überschüssige Lebensmittel abgeholt und an Arme verteilt.“ Heute sind rund 40 Menschen ehrenamtlich für den Verein tätig, sie organisieren wöchentlich in Wiesbaden und Mainz insgesamt sechs Verteiltermine. Wir mitmachen möchte, wende sich an Matthias Becker, Initiative Hilfe für Menschen e.V., Tempelhoferstraße 68, 65205 Wiesbaden Erbenheim, Telefon 0157/84341438.
Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt
Die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main, bietet seit 90 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 660 Mitarbeiter. 2005 erwarb die Nassauische Heimstätte die Anteile des Landes Hessen an der Wohnstadt Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH, Kassel. Durch den Zusammenschluss avancierte sie zu einem der führenden deutschen Wohnungsunternehmen: der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt mit 62.500 Mietwohnungen in 150 Städten und Gemeinden. Diese werden aktuell von rund 260 Mitarbeitern betreut – vor Ort in vier Regionalcentern, die wiederum in 13 Servicecenter untergliedert sind. Aus der gestiegenen Nachfrage heraus entwickelte sich im folgenden Jahr die Marke „NH ProjektStadt“. Dort werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadt- und Projektentwicklungsaufgaben sowie Consulting-Aktivitäten im In- und Ausland durchzuführen.
Ansprechpartner für dieses Projekt: Thomas Türkis, Leitung Servicecenter Wiesbaden, Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt, Tel. (0611) 99040-3729, Mail: thomas.tuerkis@naheimst.de

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt
Die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main, bietet seit 90 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 660 Mitarbeiter. 2005 erwarb die Nassauische Heimstätte die Anteile des Landes Hessen an der Wohnstadt Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH, Kassel. Durch den Zusammenschluss avancierte sie zu einem der führenden deutschen Wohnungsunternehmen: der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt mit 62.000 Mietwohnungen in 150 Städten und Gemeinden. Diese werden aktuell von rund 260 Mitarbeitern – in vier Regional- untergliedert in 13 Service-Centern – betreut. Aus der gestiegenen Nachfrage heraus entwickelte sich im folgenden Jahr die Marke „NH ProjektStadt“. Dort werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadt- und Projektentwicklungsaufgaben sowie Consulting-Aktivitäten im In- und Ausland durchzuführen.

Kontakt:
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Jens Duffner
Untermainkai 12
60311 Frankfurt am Main
069 6069-1321
jens.duffner@naheimst.de
http://www.naheimst.de